Hanballumschau NW Bielefeld (01.12.05)

 

Launische Diva erstaunlich gefestigt

 

Schröttinghausen untermauert Ambitionen / Aktionen für den Nachwuchs / Geld-Probleme in Minden

 

VON IVO KRAFT

 

Immer, wenn landauf und landab die Weihnachtsmärkte ihre Pforten öffnen, kommt die Zeit, da der Nachwuchs (sofern er noch jüngeren Alters ist) seine Wunschzettel verfasst und ins frostige Lappland, der Heimat des Weihnachtsmanns, schickt. Für den Nachwuchs des Handballkreises hat Lehrwart Michael Neuhaus eine weihnachtliche Bestellung aufgegeben, die den Kindern zwischen Löhne und Sennestadt zu Gute kommen soll.

Zur weiteren Qualifizierung der Jugendtrainer läuft bereits seit einiger Zeit ein C-Lizenz-Lehrgang mit 20 Teilnehmern, und in den kommenden Wochen stehen einige weitere Aktionen für den Nachwuchs auf dem Programm. Im Rahmen der 2006 beginnenden Förderung des Jugendhandballs durch die Stiftung der Sparkasse findet am Freitag (17.30 Uhr, Seidensticker Halle) eine erste Sitzung statt, zu der jeder Verein einen Vertreter entsenden soll.

Zudem bieten Neuhaus und Handball-Koryphäe Renate Schubert erstmals für Jugendliche, die bereits beim Nachwuchstraining helfend tätig sind, einen Junior-Lehrgang an. „Die Jugendlichen werden eine Einweisung in kindgerechtes Handballtraining erhalten“, erläutert Neuhaus das Pilotprojekt. Minihandball bildet dabei den Schwerpunkt. So werden die Teilnehmer das große stadtumfassende Minispielfest am 11.Dezember in der Seidenstickerhalle (14 - 19 Uhr) vorbereiten und durchführen.

Ein ähnliches metereologisches Ambiente wie am vergangenen Wochenende würde das Spielfest am dritten Advent sicher abrunden, jüngst jedoch sorgte das Wetter-Chaos mit Schneeverwehungen, Stromausfall und Spiegelglätte für manchen Spielausfall. In der Frauen-Regionalliga etwa fand nur eine Partie statt, in der Herren-Regionalliga fiel die Begegnung zwischen GWD Minden II und Eintracht Hagen aus, weil in Hagen 50 Zentimeter Neuschnee gefallen waren. Allerdings hat Mindens Bundesligareserve derzeit deutlich größere Probleme. Obwohl die Mindener eines der billigsten Teams der Regionalliga stellen, fehlt das Geld, um die Mannschaft zu unterhalten. „Es wird Engpässe bei uns geben und wir werden auf ein Entgegenkommen der Gehaltsempfänger angewiesen sein“, sagt der Vorsitzende des Traditionsvereins, Erik Fischer, und ergänzt: „Wer gehen will, darf gehen. Wir legen niemandem Steine in den Weg.“ Anders lautenden Gerüchten entgegnet Fischer, dass die Saison „auf jeden Fall zu Ende gespielt“ werde.

So wird sich mancher Mindener Akteur am vergangenen Wochenende Gedanken darüber gemacht haben, wo seine sportliche Zukunft liegt, während viele andere Handballer die wetterbedingte, außerplanmäßige Freizeit zu einem ausgedehnten Besuch auf einem der Weihnachtsmärkte der Region nutzte.

Landesligist HSG Schröttinghausen/Babenhausen musste am Sonntag zur Partie gegen die TG Hörste nur über den Berg, was die Mannen von Michael Brennemann ebenso erfolgreich bewältigten, wie die anschließende Begegnung gegen das Team aus dem Altkreis. „Wir haben nicht ins Spiel gefunden, zahlreiche technische Fehler gemacht und schlecht abgeschlossen. Dafür brauchen wir nicht zu trainieren“, moserte Hörstes Trainer Andreas Schäper nach dem Abpfiff gegen die „sonst als launische Diva bekannten ’Schrötties’“ (Haller Kreisblatt). Dieses Mal zeigte sich Schröttinghausen beim 36:27-Sieg allerdings erstaunlich gefestigt und könnte jetzt das gesteckte Saisonziel „UEFA-Cup-Platz“ nach oben korrigieren. Denn nach der ersten Niederlage des bisherigen Spitzenreiters Brockhagen (das 30:31 bei Verfolger Everswinkel sahen trotz Schneechaos 450 (!) Zuschauer) ist die Spitzengruppe enger zusammen gerückt. Sollten die auf Rang vier stehenden Bielefelder (12:6 Punkte) am kommenden Sonntag im Heimspiel den Fünften Werther (11:7) schlagen, könnte das Brennemann-Team bei einem vermeintlich leichten Restprogramm entspannt dem stets emotional geführten Gemeindederby zwischen Brockhagen (15:3) und Steinhagen (14:4) am 17. Dezember entgegenblicken. „Wir werden bis Weihnachten abwarten. Wenn wir bis dahin 6:0 Punkte holen, könnten wir über die Festtage unser Ziel korrigieren“, meint Michael Brennemann und trauert „den in Brockhagen liegen gelassenen Punkten hinterher“. Dort hatte die HSG kurz vor Schluss 27:25 geführt und noch unglücklich 27:28 verloren. Brennemann: „Sonst wären wir jetzt Tabellenführer.“

 

 

© 2005 Neue Westfälische

Bielefelder Tageblatt (MW), Donnerstag 01. Dezember 2005

 

 

 

 








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