Handballumschau NW Bielefeld (07.12.05)

Angst vor der Abstiegsseuche

 

Kreisliga-Gesundheitscheck: Das Herz schlägt kräftig, doch die Leber macht Probleme

 

VON GREGOR WINKLER

 

Winterzeit – Erkältungszeit. Allerorts kränkeln die Mitmenschen und jeder ist peinlich drauf bedacht, sich keinen bösen Virus einzufangen. Die NW-Handball-Abteilung widmet sich aus jenem Anlass ebenfalls einem medizinischen Thema: Wir unterziehen die Kreisliga A einem ausführlichen Gesundheitscheck.

 

Der Neurologe ist zufrieden. Am und im Kopf ist die Liga in Form der HSG Eintracht Gadderbaum wieder voll auf der Höhe. In der vergangenen Woche gab es allerdings einen leichten Migräneanfall. Da patzte das Team vom Sportpark gegen die HSG Schröttinghausen/Babenhausen II. Prompt übernahm das HT SF Senne für eine halbe Woche die Kopfarbeit, sprich die Tabellenführung. Ein Tag Ruhe reichte den Gadderbaumern jedoch, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Da Senne ein Spiel weniger auf dem Konto hat, brachte der Sieg gegen Schildesche II der HSG den Platz an der Sonne zurück.

 

Doch der „Kloß“ Senne steckt weiter im Hals, wenn es um den Aufstiegsplatz geht. Allerdings scheint unterhalb des Hauptes eine leichte Entzündung vor zuliegen. In Senne gab es nach dem turbulenten Spiel gegen TuRa eine Krisensitzung, weil sich Spieler offenbar zu Unkontrolliertheiten hinreißen ließen. Sennes Matthias Wieling weiß: „Wir haben die Möglichkeit, ganz oben mitzuspielen. Es ist dumm, sich jetzt zu leicht provozieren zu lassen. Dazu steht zu viel auf dem Spiel.“ Gerade wenn es der Gegner auf Ärger anlege, sei das ganze Team gefordert, Ruhe zu bewahren. Ein paar Tropfen Baldrian dürften das Problem also beheben.

 

Vom Entzündungsherd ist seit dem vergangenen Spieltag auch der TVC Enger betroffen. Die Herforder, die ebenfalls Aufstiegshoffnungen hegen, fingen sich mit dem 18:27 bei TuRa so richtig einen ein.

 

Gute Werte bescheinigt der Kardiologe. Das Herz der Liga schlägt kräftig, obwohl es sich, bestehend aus der TSG Altenhagen-Heepen III und der TG Schildesche II, nicht mehr um die jüngste „Pumpe“ handelt. Mit TuRa und Eintracht Gadderbaum II (alle im Bereich zwischen 12:6 und 10:10 Punkten) haben wir alle vier Herzkammern zusammen. „Wir halten uns schon fit“, bescheinigt Schildesches Spielertrainer Uwe Hundhausen. Sein Team, bestehend aus Routiniers wie Jörg Meyer und Eric Niemeyer, ist in der Lage, jeden Gegner zu ärgern. Zwar gelang jüngst gegen Gadderbaum noch nicht der große Coup, aber am kommenden Spieltag gegen Senne holt die TG zum nächsten Schlag aus.

 

Ähnlich ist die Situation bei der TSG III. Mit Kordts, Laege, Franz , Kipp und Rost steht geballte Erfahrung auf dem Feld. Die „älteren Herren“ fühlen sich allerdings nur in der eigenen Halle wohl. Während alle Heimspiele gewonnen wurden, steht noch kein Auswärtserfolg zu Buche.

 

Der Internist blickt ein wenig skeptisch drein. Während das Herz zwar gut arbeitet, verrichten einige weitere innere Organe ihren Dienst eher unregelmäßig. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck III schlug bislang die wichtigen Gegner, um nicht in den direkten Abstiegskampf zu geraten. Roman Schasse weiß, dass vom Team weniger sportliche Höhenflüge, als vielmehr integrative Arbeit erwartet wird: „Wir bauen immer mehr Jugendliche ein, die in der ersten und zweiten Mannschaft noch keine Perspektive haben, aber dem Verein erhalten bleiben sollen. “ Die Reserve der HSG Schröttinghausen/Babenhausen kämpft verbissen um jeden Punkt und schoss zuletzt sogar Tabellenführer Gadderbaum ab. Mit Brake und Ost/Fichte warten in den kommenden Wochen zwei ganz wichtige Gegner. Ein leichtes Aufputschmittel wäre da vonnöten.

 

Die HSG Quelle/Ummeln, der TuS Brake II und die HSG Ost/Fichte müssen aufpassen. Der Abstiegs-Chirurg wetzt schon das Messer. Mindestens eines der Teams wird nach derzeitigem Stand wohl als Appendix der Liga weichen müssen. Auch der Dermatologe schlägt Alarm. Ein übler Abstiegs-Fußpilz wuchert derzeit noch herauf bis Platz neun. Und auf eins sollten alle Herren der Liga besonders achten: Die Leberwerte sind leicht erhöht.

 

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